Bei der Rinderrasse Reggiana handelt es sich um ein autochthones Rind aus Norditalien, das derzeit ausschließlich zur Produktion von Milch geeignet ist, die für die Umwandlung zu Parmigiano Reggiano-Käse bestimmt ist. Die Rasse bewahrt hervorragende Reproduktionsleistungen, ist rustikal und eignet sich gut für die Fleischherstellung von Jungochsen und Alttieren am Ende ihrer Karriere.
Morphologische Merkmale
Ein morphologisches Kennzeichen der Rasse ist das rot-goldene Fell (von der Farbe des Weizenkernifers). Die Farbe variiert von leuchtend bis hell und wird an den Innen- und unteren Bereichen der Beine, um die Augen und die rosa Schnauze heller. Die Tiere dieser Rasse haben eine gute Größe, einen langen Rumpf, einen festen Skelettaufbau sowie einen sehr ausgeprägten und ziemlich langen Kopf. Die Höhe am Widerrist reicht bei erwachsenen Bullen von 145 - 155 cm. Ihr Durchschnittsgewicht beträgt 9 - 10 Doppelzentner. Die Kühe haben eine Widerristhöhe von 140 - 145 cm bei einem Durchschnittsgewicht von 6,5 - 7,0 Doppelzentnern.
Geschichtspillen
Die Völkerwanderung um das Jahr 568 brachte Herden mit einem typischen roten Fell im Gefolge der neuen Völker. Sie waren von den großen Ebenen Südrusslands und Pannoniens geraubt worden. Noch heute ist das weizenfarbige Fell - das dem Weizenkernifer ähnelt - bei Rindern der Ukraine und Zentralrusslands typisch.
Rustikale Kühe, die damals einen dreifachen Verwendungszweck hatten und ziemlich gute Milchproduzentinnen waren: Schon bald wurden diese Kühe zum Bezugspunkt der Mönche, die im 12. Jahrhundert damit begannen, einen Vorfahren des derzeitigen Parmigiano Reggiano-Käses herzustellen. Ihre Zucht verbreitete sich so sehr in Nord- und Mittelitalien, dass die künstlerische Tradition der Renaissance ständig den roten Bullen in die Fresken von Christi Geburt einfügte. Die Rasse hatte (und wegen ihrer Qualität hat sie sie immer noch) eine führende Rolle im Landwirtschafts- und Züchterumfeld von Reggio und Parma. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war sie sogar die meist gezüchtete Rasse. 1954 erreichte sie ihren Spitzenwert mit immerhin 139.695 Tieren. Allerdings begann die italienische Viehzuchtpolitk der Nachkriegszeit einen starken Austausch mit kosmopolitischen Rinderrassen, um einfachere Auswahlziele zu verfolgen. 1980 waren von den weizenfarbenen Rindern weniger als Tausend verblieben. Milchqualität und neue Aufwertungsstrategien, die auch vom Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft sowie von der Region Emilia Romagna unterstützt wurden, führten von da an zu einer ständigen Rückgewinnung der Population, so dass es derzeit 4.445 Tiere in 108 Aufzuchten gibt.
DIE RINDERRASSE REGGIANA - Die Tiere werden Funktionsprüfungen unterzogen
anno | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
capi | 840 | 916 | 1047 | 1138 | 1244 | 1343 | 1394 | 1559 | 1726 | 1875 | 2046 | 2263 | 2356 | 2446 | 2425 | 2408 | 2508 | 2588 | 2697 | 2711 | 2876 | 3042 |